Es gibt in Deutschland kein zweites Museum wie dieses: Auf engstem Raum findet sich hier die sogenannte „naive“ Malerei aus Europa neben melanesischer Stammeskunst und Wahlplakaten aus Ghana, Zeichnungen der Inuit neben Puppen und Spielzeugen aus Afrika und Asien, Schilde und Masken aus Papua-Neuguinea neben thailändischen Tempelfiguren.
Zusammengetragen hat diese einzigartige Sammlung der deutsch-niederländische Schriftsteller, Völkerkundler und Forschungsreisende Rolf Italiaander (1913–1991). Mit wenigen Ausnahmen, etwa einer kleinen, aber sehenswerten Kollektion von Werken der Hamburger Sezessionisten, handelt es bei den Exponaten um volkstümliche Kunst aus aller Welt, die Italiaander mit der Gründlichkeit des Ethnologen und der Leidenschaft des Sammlers auf seinen zahllosen Reisen erworben hat.
Eine Heimat fand die Sammlung zunächst ab 1970 in einem alten Bauernhaus in Rade im Naturpark Oberalster; seit 1987 ist sie, noch von Italiaander selbst eingerichtet, in einer Gründerzeitvilla am Reinbeker Schloss untergebracht. Auf vier Etagen erwarten den Besucher dort mehr als 1000 Ausstellungsstücke: Bilder, Skulpturen, Batiken, Keramiken, Schnitzereien und Gebrauchshandwerk aus allen Erdteilen, eine beeindruckende Fülle, die den Betrachter demütig werden lässt und manch eurozentristische Perspektive wieder geraderückt.
Berühmt ist die Afrika-Abteilung des Museums. Eine Sonderausstellung präsentiert aus diesem Fundus zurzeit eine bedeutende Auswahl an Äthiopischer Volkskunst – Bildergeschichten und Heiligenlegenden überwiegend aus den 1960er Jahren, der Zeit der Regentschaft Haile Selassies, des legendären „letzten Kaisers von Afrika“.
Bernd M. Kraske, der das Haus seit vielen Jahren leitet, wird uns durch das Haus führen und die faszinierende Sammlung vorstellen.
LEITUNG Bernd M. Kraske
BEGLEITUNG Florian Britsch
TERMIN Dienstag, 26. Januar 2016, 11 bis 12.30 Uhr
KOSTENBEITRAG 12 Euro inkl. Eintritt ins Museum Rade, Zuzahlung für Nicht-Mitglieder 3 Euro
Anmeldung erforderlich
