Der Niederländer Anton Corbijn (geb. 1955) zählt zu den bekanntesten und wichtigsten Fotokünstlern der Welt. Bereits mit 19 Jahren fand er als Fotograf Beachtung; internationale Berühmtheit erlangte er schließlich mit seinen außergewöhnlichen Porträts von Musikern wie beispielsweise Tom Waits, Bon Jovi und Frank Sinatra sowie von Bands wie Joy Division, Depeche Mode, U2 oder den Rolling Stones. Bei diesen Auftragsarbeiten erkämpfte er sich schon frühzeitig Raum für eigenständige Deutungen und schöpferische Freiheit.
Die Ausstellung im Rahmen der Triennale der Photographie zeigt unter dem Titel „The Living and the Dead“ eine umfangreiche Auswahl aus 40 Jahren fotografischer Arbeit. Präsentiert werden die eigenwilligen Porträts von Größen der Popkultur; im Mittelpunkt der Schau steht jedoch Corbijns autobiographische Serie „a. somebody“. Hier hat sich der Künstler in wiederholter Anverwandlung an seine frühen Vorbilder als verstorbener Rockstar inszeniert und in der ländlichen Umgebung seines Geburtsortes Strijen fotografiert. Für den Sohn eines protestantischen Pfarrers boten Idole wie Janis Joplin, Jimi Hendrix, John Lennon und Kurt Cobain mit ihren unbürgerlichen Lebensentwürfen die Perspektive eines Ausbruchs aus der provinziellen Enge seines Heimatortes. Die sehr persönliche Serie thematisiert Identität und Sinn – und in der Gegenüberstellung mit den übrigen, im Auftrag entstandenen Werken steht fortwährend die Frage nach dem Kunstcharakter der Fotografie zur Disposition.
In einer ausführlichen Führung erschließen wir uns die Ausstellung.
FÜHRUNG Dr. Gabriele Himmelmann
TERMIN Samstag, 16. Juni 2018, 14.30 bis 16.30 Uhr
KOSTENBEITRAG 18 Euro inkl. Eintritt ins Bucerius Kunst Forum, Zuzahlung für Nichtmitglieder 3 Euro
Anmeldung erforderlich
