„Tanz des Lebens“: So lautete in Anlehnung an einen Holzschnitt von Heinrich Steinhagen der Titel der ersten Ausstellung der „Hamburgischen Sezession“, die am 14. Dezember 1919 in der Hamburger Kunsthalle eröffnet wurde. Damit begann die für Hamburg beispiellose Karriere einer Künstlervereinigung, die mit ihren Ausstellungen, Vorträgen und Künstlerfesten das kulturelle Leben in der Stadt maßgeblich geprägt hat, bis sie sich schließlich im Mai 1933 unter dem Druck des NS-Regimes selbst auflöste. „Tanz des Lebens“, so ist auch die aktuelle Überblicksausstellung im Jenisch Haus überschrieben – dem dritten Ort neben der Kunsthalle (S. 10) und dem Museum für Kunst und Gewerbe (S. 12), an dem im 100. Gründungsjahr der Geschichte der Künstlervereinigung gedacht wird.
Etwa 150 Werke veranschaulichen hier das gesamte stilistische und thematische Spektrum der Sezession. Zu sehen sind Erinnerungen an Krieg und Revolution, Porträts, Stillleben und Tierdarstellungen aus den frühen Jahren, aber auch Stadtansichten, Hafenmotive und Bilder vom legendären Hamburger Nachtleben oder von sommerlichen Badefreuden an der Elbe. Hinzu kommen Reise- und Landschaftsbilder aus den späten Sezessionsjahren und nicht zuletzt spektakuläre Fotos von den rauschenden „Zinnober-Festen“. Die ausgestellten Werke stammen aus dem Bestand des Altonaer Museums sowie aus privaten Sammlungen und Nachlässen – ein Großteil davon aus dem Besitz der Kunsthistorikerin Maike Bruhns, die die Schau auch kuratiert hat. Viele Werke sind erstmals öffentlich zu sehen.
Friederike Weimar, der wir die maßgebliche, kürzlich wieder aufgelegte Publikation zur Geschichte der Hamburgischen Sezession verdanken, führt uns durch die Ausstellung.
FÜHRUNG Dr. Friederike Weimar
TERMIN Samstag, 7. September 2019, 11.30 bis 13 Uhr
KOSTENBEITRAG 18 Euro inkl. Eintritt ins Jenisch Haus, Zuzahlung für Nichtmitglieder 3 Euro
Anmeldung erforderlich
