Zwei der bedeutendsten Landschaftsgärten im deutschsprachigen Raum sollen in unserer Seminarreihe ausführlich vorgestellt werden.
Der achtzehnjährige Prinz Leopold Friedrich Franz übernahm 1758 die Regentschaft von Anhalt-Dessau und verwandelte in den nächsten vier Jahrzehnten sein kleines Fürstentum konsequent in einen Gartenstaat an der Elbe, in dem die Maximen der Aufklärung Wirklichkeit wurden: allgemeine Volkserziehung, ein freies Verlagswesen und vieles mehr. Vor allem der Wörlitzer Garten, einer der frühesten englischen Landschaftsparks Kontinentaleuropas, wurde vom Fürsten als lehrhaftes Gesamtkunstwerk der Aufklärung und als „Weltgarten“ konzipiert, der die Stationen der Bildungsreisenden damaliger Zeiten reflektiert. Getreu seinem Motto, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden, entstanden ausgehend von den Wörlitzer Anlagen eine Reihe von Landschaftsgärten wie z. B. das Luisium, ein kleiner und intimer Landschaftsgarten von betörender Schönheit.
Hermann Fürst von Pückler-Muskau wiederum, exzentrischer Adeliger mit demokratischen Neigungen, entwarf seine Gärten erst nach der restaurativen Neuordnung von 1815. Der Gartenkünstler, Reiseschriftsteller und Lebemann gestaltete zunächst gemeinsam mit seiner Frau Lucie den 830 ha großen Muskauer Park, der seit 1945 – durch die Lausitzer Neiße getrennt – zu Deutschland und Polen gehört. Als über 60-Jähriger begann der Fürst etwa 35 Kilometer weiter westlich dann noch einmal von vorn und schuf hier – in Branitz bei Cottbus – sein Meisterwerk. Der im Vergleich zum Muskauer Park etwas kleinere und intimer wirkende Branitzer Landschaftspark verzaubert durch eine aus Natur und Architektur geschaffene Bildergalerie, die das Leben und die Reisen Fürst Pücklers u. a. in den Orient widerspiegelt.
LEITUNG Dr. Katrin Schmersahl
TERMINE Sonntag, 14. Februar 2016; Sonntag, 21. Februar 2016, jeweils 11 bis 15 Uhr
KOSTENBEITRAG 48 Euro, Zuzahlung für Nicht-Mitglieder 10 Euro (ggf. zzgl. Eintritt)
Anmeldung erforderlich
