Im Frühjahr 2018 widmet die Hamburger Kunsthalle dem englischen Künstler Thomas Gainsborough (1727–1788) erstmals in Deutschland eine große Ausstellung und zeigt ihn als Wegbereiter der „modernen“ Landschaftsmalerei. Das Projekt knüpft an eine lange Tradition von Präsentationen zu den künstlerischen Umbrüchen um 1800 an, in denen besonders die englische Kunst der Zeit als Laboratorium der Moderne verstanden wurde.
Während Gainsborough von den Zeitgenossen vor allem als Porträtmaler geschätzt wurde, zog er selbst seine Landschaften den Porträts vor. In ihnen werden Widersprüche fassbar, die England grundlegend verändern sollten – sozial, technisch und künstlerisch. Gainsborough nutzte die Landschaftsmalerei als Experimentierfeld unterschiedlichster Medien und Techniken; er malte Bilder auf Glas und kombinierte Naturmaterialien zu Landschaftsmodellen. Schrittweise gelangte er zu einer für damalige Verhältnisse unerhörten malerischen Freiheit, die verständlich macht, warum seine Wiederentdeckung zur Zeit des Impressionismus begann.
Zugleich spiegeln viele seiner Werke die sozialen Umbrüche der Zeit, die radikale Modernisierung und industrielle Überformung der Landschaft. In mehrfacher Hinsicht trug Gainsborough so maßgeblich dazu bei, England als Zentrum der europäischen Landschaftsmalerei zu etablieren.
Die Ausstellung zeigt etwa 80 Werke, darunter Ikonen der englischen Kunst wie „Mr. und Mrs. Andrews“ (um 1750) und „Die Tränke“ („The Watering Place“, vor 1777). Katharina Hoins und Josephine Karg, die die Ausstellung gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr erarbeitet haben, stellen das Projekt ausführlich vor und verorten die Landschaftsmalerei Thomas Gainsboroughs im Kontext ihrer Zeit. Das Seminar findet im Veranstaltungsraum sowie in der Ausstellung statt.
LEITUNG Dr. Katharina Hoins, Josephine Karg, M. A.
TERMIN Freitag, 6. April 2018, 14 bis 17 Uhr
KOSTENBEITRAG 24 Euro, Zuzahlung für Nichtmitglieder 3 Euro (zzgl. Eintritt)
Anmeldung erforderlich

