Max Beckmann (1884–1950), einer der bedeutendsten Künstler der Moderne, hat sich vornehmlich als Maler und Graphiker, selten als Bildhauer betätigt. Von seiner Hand gibt es lediglich acht verschiedene Figuren; fünf entstanden zwischen 1934 und 1936 in Berlin, drei 1950, im letzten Lebensjahr, in New York. Beckmanns Plastiken stehen nicht als geschlossene Werkgruppe für sich, sondern beziehen sich inhaltlich und formal auf die Malerei als sein Hauptinteresse. In der Bildhauerei formte er seine Faszination für Volumen und Masse ins Dreidimensionale aus und erprobte die Ausdehnung seiner Figuren in den Raum.
Mit gleich vier dieser Plastiken bietet die Sammlung der Hamburger Kunsthalle reiches Material zur Anschauung und für ein Befragen der künstlerischen Absichten Beckmanns. Unser Ausgangs- und Fokuspunkt wird „Adam und Eva“ aus dem Jahr 1936 sein, die größte und einzige mehrteilige Figur, in der das bekannte Motiv in höchst ungewöhnlicher Weise behandelt ist: Während Beckmann in früheren Gemälden die ersten Menschen als gleichwertige Partner verstand, zeigte er seine Akteure nun in rätselhafter Verstrickung und verband ihre Beziehung mit den Themen Eros, Schuld und Abhängigkeit. Darin steht die Plastik auch dem im selben Saal gezeigten Gemälde „Odysseus und Kalypso“ aus dem Jahr 1943 nahe – und weitere 20 Gemälde Beckmanns in der Sammlung der Kunsthalle lassen uns die enge Verwandtschaft der beiden Medien Malerei und Bildhauerei im Werk Beckmanns erfahren und studieren.
Die Veranstaltung findet vor den Originalen in der Sammlung statt.
LEITUNG Dr. Karin Schick
TERMIN Mittwoch, 6. März 2019, 13 bis 16 Uhr
KOSTENBEITRAG 22 Euro, Zuzahlung für Nichtmitglieder 3 Euro (zzgl. Eintritt)
Anmeldung erforderlich
