Vor 100 Jahren gründete sich die „Hamburgische Sezession“ und machte sich bereit zum Aufbruch in die Moderne. Im Unterschied zu anderen Künstlergruppen, die mit dem Schlagwort „Sezession“ zugleich eine kämpferische Haltung zum Ausdruck brachten, wollten die Hamburger Sezessionisten in erster Linie eine lebendige Kunstszene in der Kaufmannsstadt etablieren. Man wünschte sich „geistige Reibung, Verständnis und damit Unterstützung zum mindesten bei Gleichgesinnten“. So entwickelte sich, auch in Interaktion mit anderen intellektuellen Zirkeln der Stadt, ein vielschichtiges und inspirierendes kulturelles Leben. Als die Gruppe 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten ihre Selbstauflösung beschloss, hatte sie in den vierzehn Jahren ihres Bestehens nicht nur zwölf Jahresausstellungen realisiert, die innerhalb wie außerhalb Hamburgs auf lebhafte Resonanz gestoßen waren, sondern auch bis heute legendäre Künstlerfeste initiiert.
Im Jubiläumsjahr 2019 kommt es nun in der Kunsthalle zu spannungsreichen „Begegnungen in der Sammlung“: Rund 40 Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern der Sezession werden in Bezug zu früheren oder zeitgleich entstandenen Werken der internationalen Avantgarde gesetzt. In der Zusammenschau der Bilder und Skulpturen lassen sich die Geschichte der Sezession und die Sammlungsgeschichte der Hamburger Kunsthalle verbinden; gleichzeitig kann in vertieften Einzelanalysen der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Werke der Sezessionskünstler aus heutiger Perspektive dem Vergleich mit international etablierten Positionen der Moderne standhalten.
In einem ausführlichen Rundgang wollen wir die bisweilen überraschenden Begegnungen diskutieren und in ihren inhaltlichen wie künstlerischen Beziehungen zueinander vorstellen. Das Seminar findet vor den Originalen in der Sammlung statt.
LEITUNG Dr. Gabriele Himmelmann, Josephine Karg, M. A.
TERMIN Mittwoch, 11. September 2019, 10.30 bis 13.30 Uhr
KOSTENBEITRAG 24 Euro, Zuzahlung für Nichtmitglieder 3 Euro (zzgl. Eintritt)
Anmeldung erforderlich

