Als Haus der modernen Kunst ist die Villa Flora in Winterthur in mehrfacher Hinsicht einzigartig. Eine herausragende Sammlung, im engen, ja freundschaftlichen Kontakt mit den Künstlern erworben, trifft auf ein Ambiente, das seinerseits von der Persönlichkeit und dem Kunstsinn des Sammlerehepaars Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler geprägt ist – eine Verbindung, die Künstlerinnen und Künstler bis heute fasziniert.
„Im Zurückblicken blicke ich nach vorn“, so formuliert es die Schweizer Videokünstlerin Judith Albert (geb. 1969). Ebenso wie Ursula Palla (geb. 1961) hat sie sich in ihrer Arbeit mit der Villa Flora und der dort versammelten Kunst der Postimpressionisten auseinandergesetzt. Motive, Ästhetik und Atmosphäre der Vorbilder rücken dabei im Medium Video in ein völlig neues Licht – im Gegenzug bestätigt sich aber auch die andauernde Aktualität der Malerei des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
So bezieht sich Judith Albert in Werken wie dem Video „Nu à l’écharpe orange“ auf die anstößigen Aktbilder Félix Vallottons und thematisiert darin zugleich ihre eigene Weiblichkeit und ihre Rolle als Künstlerin. Demgegenüber greift Ursula Palla, die vorwiegend mit elementaren tierischen oder pflanzlichen Motiven arbeitet, in ihrer Videoinstallation „sunflowers 2“ van Goghs Sonnenblumenbilder auf – an die Stelle der lichtgesättigten Farbe tritt jedoch nun das reale Sonnenlicht, dessen Intensität den Rhythmus von Blühen und Verwelken in den projizieren Filmsequenzen bestimmt.
Anlässlich des Tags der Villa Flora spricht der Kurator der Ausstellung Daniel Koep mit Judith Albert und Ursula Palla über ihr Werk, die besondere Atmosphäre der Villa Flora, und darüber, was die aktuelle Kunst vom Blick auf die Kunstgeschichte lernen kann.
MODERATION Dr. Daniel Koep
TERMIN Sonntag, 7. Juni 2015, 16 bis 17.30 Uhr
KOSTENBEITRAG 8 Euro, Studierende bis 30 Jahre 5 Euro (zzgl. Eintritt)
keine Anmeldung erforderlich

