Von 1908 bis 1914 hielt sich Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) etliche Male, auch für längere Zeit, auf der Ostseeinsel Fehmarn auf. Im Jahr 1913 entstanden mehrere Ansichten des alten Guts Staberhof – darunter auch das berühmte Gemälde aus der Hamburger Kunsthalle.
Dem, der es einmal genauer angesehen hat, brennt sich dieses Bild unauslöschlich ins Gedächtnis. Mit seiner ungewöhnlichen Perspektive, die die Gebäude wie Pappkulissen auseinanderklappen lässt, mit seiner blau-gelben, gewittrigen Farbigkeit und der erregten Pinselschrift gibt es Rätsel auf – auch für die kunsthistorische Forschung.
Mirko Bonné, Autor zahlreicher Gedichtbände und Romane, hat sich in seinem neuen Buch „Mein Fehmarn“ (mare-Verlag) aus literarischer Perspektive mit dem Gemälde auseinandergesetzt. Seine Reflexionen über Kirchners Fehmarn-Bilder sind verwoben mit Erinnerungen an blühenden Raps und Mohn, an Dünen und Kliffs, an erste Sommerlieben und prägende Lektüren: „Fehmarn ist die Insel der leuchtend hellen Seite meiner Kindheit und Jugend, der Ort, wo die Liebe zum Leben in mir erwacht ist.“
Mirko Bonné liest in der Hamburger Kunsthalle vor Kirchners „Gut Staberhof“ aus seinem Buch und spricht anschließend über Ernst Ludwig Kirchner auf Fehmarn mit der Leiterin der Galerie Klassische Moderne und langjährigen Direktorin des Kirchner-Museums in Davos, Dr. Karin Schick.
LESUNG UND GESPRÄCH Mirko Bonné, Dr. Karin Schick
TERMIN Donnerstag, 8. Juni 2017, 19 bis 20.30 Uhr
KOSTENBEITRAG 12 Euro (Nichtmitglieder zzgl. Eintritt)
Anmeldung erforderlich
