In der Harburger GALERIE1565, die in einem im denkmalgeschützten Fachwerkhaus residiert, ist zurzeit eine hochinteressante kunsthistorische (Wieder-) Entdeckung zu machen: Franz Kaiser (1888–1971), studierter Architekt, wandte sich bald nach dem Ersten Weltkrieg, angeregt vom Berliner DADA-Kreis um Raoul Haussmann und George Grosz, der freien Kunst zu.
Ab 1923 zog er als obdachloser Wanderprediger und »Inflationsheiliger« durchs Land; 1924/25 bewarb er sich als »Universalgenie« und selbsternannter »Volks-Kaiser« bei den Reichstags- und Reichpräsidentschaftswahlen. 1929 ließ er sich schließlich in Hamburg nieder; erste Erfolge stellten sich ein, 1932 erwarb die Kunsthalle eines seiner Gemälde. Unterbrochen von Verfolgung und Repression während der NS-Zeit, entstand Kaisers über 1.500 Arbeiten umfassendes, ebenso humorvolles wie gesellschafts- und religionskritisches Hauptwerk nach 1945. Etwa 70 Werke – Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Collagen – bieten nun einen umfassenden Überblick über das Schaffen dieses zu Unrecht kaum bekannten Künstlers.
Maike Bruhns ist Kunsthistoriker und Sammlerin; zahlreiche Publikationen zur Hamburger Kunstgeschichte im 20. Jahrhundert, u. a. über Anita Rée. Sie hat gemeinsam mit Jürgen Winzer, Arzt, Sammler und Nachlassverwalter Franz Kaisers, das Werkverzeichnis des Künstlers erarbeitet.
In der Harburger GALERIE1565, die in einem im denkmalgeschützten Fachwerkhaus residiert, ist zurzeit eine hochinteressante kunsthistorische (Wieder-) Entdeckung zu machen: Franz Kaiser (1888–1971), studierter Architekt, wandte sich bald nach dem Ersten Weltkrieg, angeregt vom Berliner DADA-Kreis um Raoul Haussmann und George Grosz, der freien Kunst zu.
Ab 1923 zog er als obdachloser Wanderprediger und »Inflationsheiliger« durchs Land; 1924/25 bewarb er sich als »Universalgenie« und selbsternannter »Volks-Kaiser« bei den Reichstags- und Reichpräsidentschaftswahlen. 1929 ließ er sich schließlich in Hamburg nieder; erste Erfolge stellten sich ein, 1932 erwarb die Kunsthalle eines seiner Gemälde. Unterbrochen von Verfolgung und Repression während der NS-Zeit, entstand Kaisers über 1.500 Arbeiten umfassendes, ebenso humorvolles wie gesellschafts- und religionskritisches Hauptwerk nach 1945. Etwa 70 Werke – Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Collagen – bieten nun einen umfassenden Überblick über das Schaffen dieses zu Unrecht kaum bekannten Künstlers.
Maike Bruhns ist Kunsthistoriker und Sammlerin; zahlreiche Publikationen zur Hamburger Kunstgeschichte im 20. Jahrhundert, u. a. über Anita Rée. Sie hat gemeinsam mit Jürgen Winzer, Arzt, Sammler und Nachlassverwalter Franz Kaisers, das Werkverzeichnis des Künstlers erarbeitet.