Zum Jubiläum #3

Liebe Freundinnen, 
liebe Freunde,  

Sie kennen es doch sicher – das wunderschöne Treppenhaus im Gründungsbau der Hamburger Kunsthalle. Seit der Rückverlegung des Eingangsbereichs im Jahre 2016 empfängt es uns wieder bei jedem Besuch und ist inzwischen ein Foto-Hotspot und Star in den Sozialen Medien. Mit einem Selfie im Treppenhaus zeigen vor allem junge Besucherinnen und Besucher: Ich war in der Hamburger Kunsthalle!   

Das Treppenhaus hat eine wechselvolle Geschichte. 1869 wurde das Museum eingeweiht, aber es sollte noch weitere 17 Jahre dauern, bis der Eingangsbereich ausgeschmückt war. Der Hamburger Maler Valentin Ruths schuf die vier Jahreszeiten und die vier Tageszeiten, bevor der Bremer Künstler Arthur Fitger die vier Lebensalter und vier Elemente hinzufügte. Damals war es ungewöhnlich, Landschaftsgemälde zu sehen, wo in anderen Häusern Historiengemälde prangten. Die Idee: nicht Ehrfurcht wecken und Bildung voraussetzen, sondern Emotionen ansprechen.  

Den Zweiten Weltkrieg hatte das Treppenhaus noch heil überstanden. Der damalige Direktor Carl Georg Heise jedoch ließ 1949/50 die Wandbilder einrollen und ins Depot bringen. Die Wände wurden grau und die Kapitelle Gold gestrichen – ein Akt des Zeitgeistes und deutlicher Bruch mit der Opulenz der wilhelminischen Zeit.   

In den 1990er-Jahren engagierten sich die Freunde der Kunsthalle, zusammen mit anderen Förderern und Stiftern, für eine Restaurierung und Wiederherstellung der Wandbilder, so dass diese bis 1995 wieder installiert werden konnten. Es war eine Herzensangelegenheit für unseren Verein.   

Offiziell übernahmen die Freunde die Restaurierung des Gemäldes Die Luft von Arthur Fitger: Vielleicht suchen Sie »unser« Gemälde bei Ihrem nächsten Besuch und machen direkt auch ein Selfie mit den zwei Engeln mit Horn und Harfe?  

Bleiben Sie in Ihrem Element!  

Ihre
Ina Hildburg-Schneider 

Quellen: Dörte Zbikowski, Das alte Treppenhaus in der Hamburger Kunsthalle, hrsg. von Freunde der Kunsthalle e. V., Hamburg 1998