ÜBERMALT

Porträt im 20. Jh.
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ÜBERMALT. VERWISCHT. AUSGELÖSCHT. Das Porträt im 20. Jahrhundert |
06. Feb - 28. Aug 2011
Katalog zur Sonderausstellung | 64 Seiten | 39 Abbildunegn | Softcover | deutsche Ausgabe

„Übermalungen“, „Verwischungen“ und „Auslöschungen“ sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der Kunst. Vor allem aber treten sie immer wieder im Zusammenhang mit dem menschlichen Abbild und Porträt auf. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert bestimmte die Abbildfunktion des Bildes die Malerei und die Bildhauerei in Europa. Durch Photographie und naturwissenschaftliche Erkenntnisse verlor diese Funktion mit Beginn des 20. Jahrhunderts an Bedeutung, die Darstellung des Menschen wandelte sich. Was einst als Abbild des Göttlichen galt, was möglichst naturgetreu oder geschönt für die Ewigkeit festgehalten worden war, wurde Gegenstand vielfältiger Investigationen und Fragestellungen. Während zum Beispiel Gerhard Richter und Georg Baselitz vor dem Hintergrund der analytischen Frage „Was ist Malerei?“ Porträts übermalten oder auf den Kopf stellten, haben Künstler wie Wols, Cy Twombly oder Francis Bacon den Menschen auf psychogrammatische Weise, d. h. durch die gestisch-expressive Spur des Pinsels, dargestellt und erfasst. Eine anders geartete „Zerstörung“ des menschlichen Abbildes nahmen Künstler wie Arnulf Rainer oder Günter Brus vor, indem sie den Körper als Instrument und Ausdrucksmittel benutzen, ihn zum Bildträger erklärten und an ihm die Grenzen der Kunst ausloteten. Bis zur Fragmentierung und Auflösung des Gesichts und Körpers, vor allem im Zusammenhang mit Genderfragen, haben Künstlerinnen und Künstler in die menschliche Darstellung eingegriffen. Übermalt, verwischt oder ausgelöscht wurde bei einer Reihe von Künstlern wie Wolf Vostell oder John Baldessari, aber auch zum Zweck der politischen Aufklärung oder zur ironisch-kritischen Befragung der medialen Repräsentationsmechanismen. Anhand der Arbeiten von 22 Künstlern geht diese thematische Sammlungspräsentation exemplarisch den unterschiedlichen Intentionen nach, aus denen heraus die Darstellung des Menschen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ihre Abbildfunktion verlor. Gezeigt werden Malerei, Photographie, Graphik, Skulptur und Installationen von: Francis Bacon, John Baldessari, Georg Baselitz, Christian Boltanski, Günter Brus, Alberto Giacometti, Jürgen Klauke, Astrid Klein, Klaus Kröger, Olaf Metzel, Annette Messager, Bruce Nauman, Dennis Oppenheim, Friederike Pezold, Arnulf Rainer, Gerhard Richter, Nicola Torke, Cy Twombly, Wolf Vostell, Hannah Wilke; Dorothee von Windheim, WOLS.  

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