Monströse Weiblichkeit bei Germaine Richier (Online-Vortrag und Nachgespräch)

mit
Dr. Karoline Künkler

Termin:
Samstag, 29. Mai 2021
13.00 bis 18.00 Uhr
Kostenbeitrag:
15 Euro, Studierende bis 30 Jahre 10 Euro
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Mit weiblich markierten bzw. konnotierten Monstren, zunächst Die Kröte (1940), gefolgt von den Insekten-Frauen wie Heuschrecke (1945-56) oder Gottesanbeterin (1946), gelang Richier eine Erneuerung der modernen Plastik. Die Bronze Ameise (1953), die aufgrund ihres Kaktusblatt-Unterleibs drei Wesensbereiche – Mensch, Tier, Pflanze – und den abstrakten Raumbezug der Fadenplastiken vereint, macht anschaulich: Richier nutzte die Prozessualität der Metamorphose als gestalterische Strategie nach antiklassischer Grotesk-Manier, indem sie einander fremde Formelemente vermischte und einer entstellend-formzerstörerischen Reduktion unterzog. Ungeheuer, bis dato unerkannt: dass eine Künstlerin, die als Frau schön sein und Schönes schaffen sollte, mit hässlich-monströser Weiblichkeit der vom Krieg gezeichneten Welt einen Spiegel vorzuhalten wagte.

Der Online-Vortrag dauert ca. 1:15 Std. und ist zwischen 13 und 17 Uhr online verfügbar. Das Nachgespräch findet von 17.30 bis 18 Uhr statt.

Voraussetzungen zur Teilnahme: Computer /Tablet mit Audioausgang bzw. Lautsprecher, stabile Internet-Verbindung. Abruf des Vortrags über die Videoplattform Vimeo mit dem in der Teilnahmebestätigung versendeten Link und Passwort. Teilnahme am Nachgespräch über das Videokonferenzprogramm Zoom (Browser oder Installation).

Mit weiblich markierten bzw. konnotierten Monstren, zunächst Die Kröte (1940), gefolgt von den Insekten-Frauen wie Heuschrecke (1945-56) oder Gottesanbeterin (1946), gelang Richier eine Erneuerung der modernen Plastik. Die Bronze Ameise (1953), die aufgrund ihres Kaktusblatt-Unterleibs drei Wesensbereiche – Mensch, Tier, Pflanze – und den abstrakten Raumbezug der Fadenplastiken vereint, macht anschaulich: Richier nutzte die Prozessualität der Metamorphose als gestalterische Strategie nach antiklassischer Grotesk-Manier, indem sie einander fremde Formelemente vermischte und einer entstellend-formzerstörerischen Reduktion unterzog. Ungeheuer, bis dato unerkannt: dass eine Künstlerin, die als Frau schön sein und Schönes schaffen sollte, mit hässlich-monströser Weiblichkeit der vom Krieg gezeichneten Welt einen Spiegel vorzuhalten wagte.

Der Online-Vortrag dauert ca. 1:15 Std. und ist zwischen 13 und 17 Uhr online verfügbar. Das Nachgespräch findet von 17.30 bis 18 Uhr statt.

Voraussetzungen zur Teilnahme: Computer /Tablet mit Audioausgang bzw. Lautsprecher, stabile Internet-Verbindung. Abruf des Vortrags über die Videoplattform Vimeo mit dem in der Teilnahmebestätigung versendeten Link und Passwort. Teilnahme am Nachgespräch über das Videokonferenzprogramm Zoom (Browser oder Installation).

Dr. Karoline Künkler
Dr. Karoline Künkler
Studium der Bildenden Kunst, Kunstgeschichte, Kunstsoziologie, Erziehungswissenschaften und Germanistik an der Kunstakademie sowie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dort Promotion mit der Dissertation „Aus den Dunkelkammern der Moderne. Destruktivität und Geschlecht in der Bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts“ (erschienen 2012). Dozentin und Autorin für Kunstgeschichte, Lehraufträge an den Universitäten Oldenburg und Düsseldorf.
Dr. Karoline Künkler
Dr. Karoline Künkler
Studium der Bildenden Kunst, Kunstgeschichte, Kunstsoziologie, Erziehungswissenschaften und Germanistik an der Kunstakademie sowie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dort Promotion mit der Dissertation „Aus den Dunkelkammern der Moderne. Destruktivität und Geschlecht in der Bildenden Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts“ (erschienen 2012). Dozentin und Autorin für Kunstgeschichte, Lehraufträge an den Universitäten Oldenburg und Düsseldorf.