Als Teil des »Dreigestirn des deutschen Impressionismus« wurde Max Liebermann neben Max Slevogt und Lovis Corinth wie nur wenige andere zu einem Schlagwort für die deutsche Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Sein Leben und Werk spannen sich zwischen den großen Entwicklungen der Kunst dieser Zeit auf: anfangs vom Realismus und Naturalismus geprägt entwickelte sich Liebermann in Richtung des Impressionismus als „erste Avantgarde“ und erregte, nicht nur positives, Aufsehen. Schließlich erreichte er dennoch breite Bekanntheit und Anerkennung, auch durch die Unterstützung Alfred Lichtwarks, des ersten Direktors der Kunsthalle und späterer Freund Liebermanns. Lichtwark förderte den Künstler, erteilte Aufträge und sammelte dessen Werke, so dass die Kunsthalle heute eine der umfangreichsten Sammlungen von Werken Liebermanns bewahrt.

Die Neuhängung der impressionistischen Werke in der Kunsthalle zeigt Liebermanns Gemälde in einer Bandbreite, die wir als Einladung nehmen wollen, uns mit ihm und seiner Kunst näher zu befassen. Entlang seiner Biographie und künstlerischen Entwicklung nehmen wir zentrale Motive in den Fokus: die Bilder der Hollandreisen, das bürgerliche Leben zwischen Café und Alsterbootfahrt, der Garten und das Portrait dienen uns als Ausgangspunkt, die Person, das Gesamtwerk und die Kunstwelt „um 1900“ kennenzulernen.