Dass die russische Avantgarde nur durch die Berührung mit dem französischen Impressionismus quasi aus dem Nichts entstand, ist ein vielbeschworener Mythos. Tatsächlich modifizierten die vielen russischen Künstlern und (wenigen) Künstlerinnen über drei Generationen hinweg die Anregungen aus Frankreich und verbanden die neue Art des Sehens mit traditionellen russischen Motiven. Unsere Zeitreise beginnt bei den ersten Vermittlern französischer Kunst wie Wassily Polenow und Ilja Repin, die als Lehrer wiederum die nächste Generation beeinflussten. Unter ihnen war Walentin Serow, dessen Mädchen mit Pfirsichen aus dem Jahr 1887 zu einem Meilenstein für die gesamte russische Kunst wurde, weil es die Wende vom kritischen Realismus zum poetischen Naturalismus bzw. zum Impressionismus markiert.
Teil III (Ausnahmekünstler):
Der letzte Teil der Reihe ist einigen Ausnahmekünstlern gewidmet, die stilistisch oder thematisch durch alle Raster fallen. Zu ihnen gehören Archip Kuindschi, Alexander Borisov und Wassili Wereschtschagin. Kuindschi, geboren 1841, war der wohl innovativste russische Landschaftsmaler, der – seiner Zeit weit voraus – allerdings überwiegend auf Ablehnung stieß. Allein Ilja Repin nannte ihn anerkennend einen »Künstler des Lichts«. Borisow dagegen wurde nicht nur in Russland, sondern auch in Westeuropa und den USA als Entdecker der Schönheit der Arktis gefeiert. Wereschtschagin schließlich war als Offizier Teilnehmer und kritischer Beobachter der russischen Eroberungskriege. Sein 1871/72 entstandenes Gemälde Apotheose des Krieges, das eine Pyramide menschlicher Schädel in einer verwüsteten Landschaft zeigt, widmete er »allen großen Eroberern: den vergangenen, den gegenwärtigen und den zukünftigen«. 1901 wurde Wereschtschagin für den ersten Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Voraussetzungen zur Teilnahme: Computer /Tablet mit Audioausgang bzw. Lautsprecher, stabile Internet-Verbindung. Abruf des Vortrags über die Videoplattform Vimeo mit dem in der Teilnahmebestätigung versendeten Link und Passwort.
Dass die russische Avantgarde nur durch die Berührung mit dem französischen Impressionismus quasi aus dem Nichts entstand, ist ein vielbeschworener Mythos. Tatsächlich modifizierten die vielen russischen Künstlern und (wenigen) Künstlerinnen über drei Generationen hinweg die Anregungen aus Frankreich und verbanden die neue Art des Sehens mit traditionellen russischen Motiven. Unsere Zeitreise beginnt bei den ersten Vermittlern französischer Kunst wie Wassily Polenow und Ilja Repin, die als Lehrer wiederum die nächste Generation beeinflussten. Unter ihnen war Walentin Serow, dessen Mädchen mit Pfirsichen aus dem Jahr 1887 zu einem Meilenstein für die gesamte russische Kunst wurde, weil es die Wende vom kritischen Realismus zum poetischen Naturalismus bzw. zum Impressionismus markiert.
Teil III (Ausnahmekünstler):
Der letzte Teil der Reihe ist einigen Ausnahmekünstlern gewidmet, die stilistisch oder thematisch durch alle Raster fallen. Zu ihnen gehören Archip Kuindschi, Alexander Borisov und Wassili Wereschtschagin. Kuindschi, geboren 1841, war der wohl innovativste russische Landschaftsmaler, der – seiner Zeit weit voraus – allerdings überwiegend auf Ablehnung stieß. Allein Ilja Repin nannte ihn anerkennend einen »Künstler des Lichts«. Borisow dagegen wurde nicht nur in Russland, sondern auch in Westeuropa und den USA als Entdecker der Schönheit der Arktis gefeiert. Wereschtschagin schließlich war als Offizier Teilnehmer und kritischer Beobachter der russischen Eroberungskriege. Sein 1871/72 entstandenes Gemälde Apotheose des Krieges, das eine Pyramide menschlicher Schädel in einer verwüsteten Landschaft zeigt, widmete er »allen großen Eroberern: den vergangenen, den gegenwärtigen und den zukünftigen«. 1901 wurde Wereschtschagin für den ersten Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Voraussetzungen zur Teilnahme: Computer /Tablet mit Audioausgang bzw. Lautsprecher, stabile Internet-Verbindung. Abruf des Vortrags über die Videoplattform Vimeo mit dem in der Teilnahmebestätigung versendeten Link und Passwort.