In den Tiefen des Bunkers ertönen neue Klänge. Das Ensemble Resonanz hat im Herbst sein neues Domizil bezogen, ein 650 qm großes Gehäuse im größten Hochbunker Europas an der Feldstrasse, das der Architekt Jörg Friedrich zu einem Ort der Begegnung umgebaut hat. Die Mischung aus Funktionalität und Phantasie, die bei der Kritik spontan Begeisterung ausgelöst hat, entspricht ganz dem Programm des experimentellen Ensembles: Zwischen Klassik und Club, Tradition und Gegenwart verbindet der neue „resonanzraum“ Bühne und Bar und bietet den verschiedenen Formen eine flexible Hülle.
Jörg Friedrichs Architektur lebt aus der Spannung gegensätzlicher Elemente. Minimalistische Moderne und bewegte Organik, kubische Kanten und schwerelose Stützen, offene Blickachsen und geschlossene Raumblöcke verbinden sich mit einer differenzierten Materialsprache und dezenten Farbigkeit. Dramatische Treppenspiralen, skulpturale Körper und geometrische Großformen verleihen den Bauten eine innere Dynamik, die weit entfernt ist von dem, was die Postmoderne gerne als „Dekonstruktion“ fasst: Nicht die freie Verfügbarkeit der Formen jenseits ihrer historischen Wurzeln ist für Friedrich der Maßstab, sondern die Freiheit der Lösungen, die in der Geschichte der Baukunst wurzelt. Dort findet Friedrich, der auch am Kunsthistorischen Seminar der Universität Hamburg lehrte, jene Spannung von Tradition und Erneuerung, die auch sein architektonisches Denken prägt.
Aus gegebenem Anlass wollen wir an ungewöhnlichem Ort mit dem Architekten sprechen. Im „resonanzraum“ wird uns Jörg Friedrich seine Auffassung von Architektur erläutern, verschiedene Projekte vorstellen und über kunsthistorische Kenntnis und professionelle Praxis sprechen. Tobias Rempe, Geschäftsführer des Orchesters, wird von den Erfahrungen des Ensembles berichten.
VORTRAG Prof. Jörg Friedrich
MODERATION Veronika Schöne, M. A.
TERMIN Dienstag, 17. März 2015, 19 bis 20.30 Uhr
KOSTENBEITRAG 15 Euro, Studierende bis 30 Jahre 12 Euro, Zuzahlung für Nicht-Mitglieder 3 Euro
Anmeldung erforderlich
