Am Rand der Lüneburger Heide befindet sich eines der wohl außergewöhnlichsten Gesamtkunstwerke in Europa: Auf einem drei Hektar großen Waldgrundstück bei Jesteburg errichteten der Schweizer Johann Michael Bossard (1874–1950) und seine Frau Jutta (1903–1996) die Kunststätte Bossard. Inspiriert von lebensreformerischen Ideen und der Utopie vom „Neuen Menschen“ entstand hier zwischen 1911 und 1950 ein einzigartiges Zusammenspiel von Architektur, Natur und Kunst, geprägt von Bossards ganz persönlicher Formensprache, die sich aus Jugendstil, Symbolismus und Expressionismus speist.
Neben den im Stil des Backsteinexpressionismus errichteten Gebäuden (Wohnhaus, Atelier und Kunsttempel) wurde auch die Gartenanlage als Teil des Gesamtkunstwerks gestaltet – Baumtempel, Monolithenallee und Klostergarten bilden als Orte der Ruhe ein Gegengewicht zu den visuell überbordenden Innenräumen. Aus Mythen, Sagen und Bestandteilen der Weltreligionen schuf sich Bossard hier eine Art Privatmythologie und baute mit „sprechenden Wänden“ seine eigene Weltbühne. Für die umfassende Restaurierung und Erhaltung des sogenannten Zweiten Tempelzyklus' wurde die Kunststätte Bossard 2012 mit dem Preis der Europäischen Union für das Kulturerbe (Europa-Nostra-Preis) ausgezeichnet.
Als Kontrast zu diesen Eindrücken führt uns unsere Tagesfahrt zu den zeitgenössischen Werken der „Kunst-Landschaft“ in und um das Dorf Neuenkirchen. Rund um den Kunstverein Springhornhof – eine historische Hofanlage mit altem Treppenspeicher – wurden dort von internationalen Künstlern seit den 1970er Jahren etwa 40 Landschaftsprojekte und Außenskulpturen realisiert. Zum Abschluss besuchen wir die aktuelle Ausstellung im Kunstverein, die mit Katie Paterson eine Künstlerin präsentiert, die naturwissenschaftliche Neugier mit ästhetischer Form verbindet.
LEITUNG Dorith Will, M. A.
TERMIN Samstag, 30. August 2014
KOSTENBEITRAG 96 Euro, Zuzahlung für Nicht-Mitglieder 20 Euro
LEISTUNGEN Fahrt mit dem Reisebus ab/an Hamburg, Kaffee und Kuchen, Eintritte, Führungen, Reiseleitung
Anmeldung erforderlich
