Um 1800 befand sich Europas Kunstwelt im Umbruch. Der Lebenslauf Christoffer Wilhelm Eckersbergs führt dies exemplarisch vor Augen. Im Anschluss an das Studium in Kopenhagen ging der Künstler zunächst nach Paris in das Atelier des Klassizisten Jacques-Louis David – eine der größten und einflussreichsten Ausbildungsstätten seiner Zeit. Danach wandte er sich in Rom der Freilichtmalerei zu, um schließlich im Jahr 1818 eine Professur an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen zu übernehmen.
1754 gegründet, hatte sich die Kopenhagener Akademie schnell einen internationalen Ruf erworben. Bereits Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge und der Norweger Johan Christian Dahl hatten hier studiert. Unter Eckersbergs Einfluss entwickelte sich die Schule vollends zu einem künstlerischen und intellektuellen Zentrum für den Norden Europas. Der rege Austausch insbesondere zwischen Dänemark und Deutschland erstreckte sich ebenso auf die Architektur – so hat etwa Christian Frederik Hansen mit seinen klassizistischen Bauten auch Altona, die damals zweitgrößte Stadt Dänemarks, maßgeblich geprägt.
In unserer Seminarreihe nehmen wir einige der europäischen Kunstzentren an der Schwelle zur Moderne aus sozial-, architektur- und kunstgeschichtlicher Perspektive genauer unter die Lupe. Im Blickfeld steht diesmal – neben Kopenhagen – zunächst Paris als Hauptstadt des europäischen Klassizismus. Zum Abschluss betrachten wir die preußische Residenzstadt Berlin, die sich um 1800 anschickte, neben Weimar das zweite Zentrum der deutschen Klassik zu werden. Davon zeugen nicht nur Carl Gotthard Langhans’ berühmtes Brandenburger Tor und die Bauten Karl Friedrich Schinkels, sondern auch die Werke der von Johann Gottfried Schadow begründeten Berliner Bildhauerschule.
LEITUNG Dr. Alice Gudera
TERMIN Freitag, 20. Mai 2016, 15 bis 17.30 Uhr
WEITERE THEMEN UND TERMINE
I. Paris um 1800: Klassizismus und Revolution (Dr. Alice Gudera): Freitag, 18. März 2016
II. Kopenhagen: Kunstmetropole Nordeuropas (Dr. Markus Bertsch, Dr. des. Neela Struck): Freitag, 15. April 2016;
KOSTENBEITRAG 18 Euro pro Veranstaltung, Zuzahlung für Nicht-Mitglieder 3 Euro (ggf. zzgl. Eintritt)
einzelne Anmeldung erforderlich
