Francisco de Goya (1746–1828) war ein Virtuose des Umbruchs. Der „Prophet der Moderne“ – so der Titel der Berliner Ausstellung von 2005 – hat der Kunstentwicklung neue Bahnen gewiesen. Zur schonungslosen Revision alles Tradierten trieb ihn nicht zuletzt der Erfahrungsdruck leidvoller Zeitumstände. Dabei wurden die dramatischen Wechselfälle der spanischen Geschichte, die grausamen Kriegshandlungen unter der französischen Besatzung und das unversöhnliche Ringen zwischen den Kräften der Aufklärung und Reaktion zum Thema seiner bedeutendsten Werke. Die monumentalen Gemälde, mit denen er den Volksaufstand der Madrilenen beim Einmarsch der Franzosen im Mai 1808 rückblickend verarbeitet, zeigen wie im Brennglas seine Fähigkeit, dem Fundus überkommender Traditionen zugleich das Material für eine Bildlösung von beklemmender Eindringlichkeit abzugewinnen: Sie sind ebenso sehr ein Requiem auf die Historienmalerei wie der Versuch, sie in neuer Form zu begründen.
Rainer Donandt ist freier Mitarbeiter des Städel Museums in Frankfurt am Main und Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart.
TERMIN Freitag, 12. Juni 2020, 17 bis 18 Uhr
KOSTENBEITRAG 12 Euro, Studierende 8 Euro
Anmeldungen per E-Mail an anna.cohrs@freunde-der-kunsthalle.de
Voraussetzungen zur Teilnahme: Computer /Tablet mit Audioausgang bzw. Lautsprecher, für die Seminare nach Möglichkeit zusätzlich mit Kamera; stabile Internet-Verbindung.Zugang über das Videokonferenzprogramm Zoom (Browser oder Installation) mit dem in der Anmeldebestätigung versendeten Konferenzcode. Einwahl 10 Minuten vor Beginn der Veranstaltung unter Angabe des Namens oder eines eindeutigen Kürzels.
